
Die Metallveredelung ist ein hochspezialisierter Bereich der industriellen Fertigung, der metallische Oberflächen schützt, veredelt und funktionalisiert. Wer in dieser Branche arbeiten möchte, benötigt fundiertes technisches Wissen, handwerkliches Geschick und ein ausgeprägtes Verständnis für Werkstoffe und Verfahren. Doch welche Ausbildungen bereiten optimal auf eine Karriere in der Metallveredelung vor? Wir geben einen Überblick.
1. Fachkraft für Metalltechnik – Fachrichtung Oberflächenbearbeitung
Diese zweijährige anerkannte Berufsausbildung vermittelt die Grundlagen der Metallbearbeitung mit Spezialisierung auf das Veredeln von Oberflächen. Die Inhalte umfassen:
- Vorbehandlung und Reinigung von Metallteilen
- Anwendung von galvanischen und chemischen Beschichtungsverfahren
- Qualitätskontrolle und Oberflächenprüfung
- Arbeiten mit Schutz- und Arbeitsmitteln gemäß Umwelt- und Arbeitsschutzvorgaben
Einsatzbereiche: Galvanikbetriebe, Pulverbeschichter, metallverarbeitende Industrie.
2. Oberflächenbeschichter/in (früher: Galvaniseur/in)
Der/die Oberflächenbeschichter/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf mit dreijähriger Ausbildungsdauer. Hier stehen elektrochemische und chemische Prozesse im Vordergrund:
- Galvanisieren von Metallen mit Nickel, Chrom, Zink etc.
- Anodisieren von Aluminium
- Überwachung chemischer Bäder und Prozessparameter
- Fehleranalyse und Qualitätssicherung
Karriereperspektive: Mit Berufserfahrung und Weiterbildung kann man zum Beispiel die Position des Schichtleiters oder Prozessmanagers übernehmen.
3. Verfahrensmechaniker/in für Beschichtungstechnik
Diese Ausbildung umfasst ebenfalls drei Jahre und ist ideal für technisch Interessierte, die sich auf das maschinelle Aufbringen von Beschichtungen spezialisieren wollen. Inhalte sind:
- Anwendung von Lackier-, Pulverbeschichtungs- und Spritztechniken
- Programmierung und Steuerung automatisierter Anlagen
- Werkstoffkunde und Oberflächenprüfung
- Sicherstellen der Beschichtungsqualität gemäß Normen
Typische Arbeitgeber: Lackierbetriebe, Pulverbeschichtungsfirmen, Automobilzulieferer.
4. Weiterbildungsmöglichkeiten und Studiengänge
Neben den klassischen Ausbildungsberufen bietet die Branche vielfältige Aufstiegschancen:
- Techniker/in für Galvanotechnik oder Oberflächentechnik (z. B. an Fachschulen)
- Industriemeister/in Fachrichtung Oberflächentechnik
- Bachelor/Master in Werkstofftechnik oder Oberflächentechnik
(oft an Hochschulen mit Schwerpunkt auf angewandter Technik)
Diese Weiterbildungen eröffnen den Zugang zu Führungspositionen, zur Entwicklung neuer Verfahren oder zum Qualitätsmanagement.
5. Warum eine Ausbildung in der Metallveredelung zukunftssicher ist
Metallveredelung ist aus der modernen Industrie nicht wegzudenken. Ob Korrosionsschutz, optische Aufwertung oder funktionale Schichten – veredelte Metalle begegnen uns täglich in Autos, Elektronik, Bau und Medizintechnik. Gleichzeitig wächst der Anspruch an Nachhaltigkeit und umweltschonende Prozesse, was kontinuierliche Innovationen erfordert – und Fachkräfte, die sie umsetzen.
Fazit:
Die Metallveredelung bietet eine Vielzahl attraktiver Ausbildungswege – vom praktischen Einstieg bis hin zum akademischen Studium. Wer technisches Verständnis mitbringt und gerne präzise arbeitet, findet hier eine spannende und krisensichere Berufsperspektive.